Samstag, 3. Dezember 2011

Warum eigentlich ...

Alles ist Spielzeug
... warum so viel Spielzeug. Und jedes Jahr mehr. Zum Geburtstag, Ostern, Weihnachten ... zwischendurch, Besuche, Kindergeburtstage ... dabei braucht es so wenig. Ich nehme uns da gar nicht aus. Moritz hat viel zu viel Spielzeug von dem wir uns nun nach und nach trennen. Die Flohmärkte waren mit schuld. Ich sag´s wie´s ist. Wenn alles nur ein paar Euro kostet ist es schnell gekauft ... könnte dem Kind ja gefallen. Freude bereiten. Tut es auch ... aber ich weiß nicht, ob es an Mortz liegt, oder ob alle Kinder so sind ... am liebsten spielt er noch immer mit Gegenständen aus dem Altag, die er zweckentfremdet ... in seiner Phantasie oder mit Hife anderer Gebrauchsgegenstände ...

Eines von Mauzies "LIeblingsspielzeugen" ...
Moritz spielt zum Beispiel mit dem Siebeinsatz für den Kelomat mehr, als mit seiner sau teuren Holzgarage.

Moritz etwas zu schenken ist fast unmöglich ...
Wirklich wichtig sind ihm seine Autos. Damit kann man ihm auch noch immer die größte Freude machen. Aber nur mit den kleinen Autos, große gehen gar nicht ... der Autoteppich war die beste Investition ... dann kommen Tiere aller Art. Konststoff und Holz. Ist ihm komplett egal. Dann die Kuscheltiere und seine Holzeisenbahn ... Bauklötze sind noch immer vielfältig einsetzbar, genau so wie seine Glassteine, die er hütet wie einen Schatz ... mal sind es Mäuse, mal Edelsteine, dann wieder Autos oder ein Zug ... stundenlang kann er sich damit beschäftigen ... genau so wie mit Buntstiften ... die sind meist Züge ... auf einem Verschubbahnof ... das waren sie schon bevor er zeichnen konnte/wollte.

so schnell hat man eine Fähre ... Playmobil, Duplo, phasenweise und nie mit den "fertigen" Dingen, wie zum Beispiel dem Schiff oder der Feuerwehr, die er sich vor 2 Jahren gewünscht hat ... Meister der Selbstbeschäftigung Wärend des Umzugs hatten wir nicht viel Zeit für Moritz. Eigentlich sollte er bei meinen Eltern im Garten bleiben, aber wollte bei uns sei, vermutlich um ja nichts zu verpassen ... Ich sag´s ja immer wieder: Kinder brauchen kein Spielzeug
... obwohl sein Spielzeug erst ziemlich zum Schluss kam, war er eigentlich immer beschäftigt. Entweder half er mit, oder er fand sich etwas ... Verpackungsmaterial, dass oft eher seinen Vortsellungen entsprach als vorgefertigtes Spielzeug ...

... Bücher sind ihm noch wichtig und zwar alle. 2 Billiregale voll plus Gesellschaftsspiele und seine CD´s angefangen von Hörspielen bis hin zu seinem ausgefallenen Musikgeschmack ... ... also eigentlich hat er alles. Oder besser ausgedrück, Moritz hat alles was er braucht und noch mehr ... wie die meisten Kinder hier... und trotzdem, trotzdem wird er den Bauernhof von Playmobil bekommen, den er sich wünscht ... und er wird sich darüber freuen, keine Frage ... ob er damit spielen wird? Klar. Genau so phantasievoll und ausdauernd wie mit seinen Stiften, Dominosteinen und Küchengeräten? Werden wir sehen ... was ich sagen will, ich finde es schade, dass zu Weihnachten das Schenken so in den Vordergrund gerutscht ist ... wenn ich meine Lieblings Weihnachts CD von Karl Heinrich Waggerl höre und wie er aus seiner Kindheit erzählt ... da haben sich Kinder tatsächlich noch etwas gewünscht, von ganzem Herzen und die Familien waren froh, wenn sie sich für das Mahl am Christtag ein bisschen Wurst vom Mund absparen konnten ... heute tun wir uns so schwer anderen eine Freude zu bereiten, weil die Meisten sowieso schon alles haben ... irgendetwas läuft da gründlich falsch ... und ich bin leider zu feige den Reset Knopf zu drücken ... versteht ihr, was ich meine?

8 Kommentare:

  1. Oh ja, du hast sooo Recht! Und aus den von dir angeführten Gründen, habe ich zum Beispiel heute bis eben in der Küche gestanden und gebacken, gekocht, gebraut, um selbstgemachte Geschenke zu zaubern. Dieses Jahr verschenke ich zum Großteil nur solche, weil eben gerade die Erwachsenen schon alles haben ... Es ist zwar mindestens genau so anstrengend, wie im Gewühl der Massen durchs Einkaufscenter zu laufen, aber ich denke, meine Mühe lohnt sich. Genäht wird auch noch, habe ich letztes Jahr auch schon gemacht und es kam gut an! Ganz ohne was zu verschenken mag ich kein Weihnachten feiern, irgendwas zum Auspacken finde ich schon gut, aber wie gesagt, gerne Selbstgemachtes. Ich freue mich auch über Naturalien, wie ein leckeres gutes Stück Käse oder so! Darüber freut man sich wirklich, man kann es "gebrauchen", es wird "verwertet" und es liegt am Ende nichts unnütz rum, weil aufgegessen ;-)
    Weiter so, ich vermute, so wie du und ich denken mehr als wir glauben! Gerade auch in unserer Generation!

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  2. Du hast es auf den Punkt gebracht ... : ) Das ist auch der Grund, warum wir fast nur noch selbst gemachtes schenken ... es kostet Zeit. Zeit die man sich für jemanden nimmt. Gedanken die man sich macht ... womit kann ich Freude bereiten. Das ist viel aufwändiger als ein Knopfdruck bei Am*azo* aber trotzdem besinnlicher und vorweihnachtlicher, als Kaufhausstress ... wir kriegen zum Beispiel nie etwas selbst gemachtens ... : ( Dabei würde ich mich gerade darüber freuen ...
    Ich bin, denk ich mal, sowieso ein Mensch, dem man leicht Freude machen kann ... am Fesch Markt letzte Woche hat mir eine Designerin eine Visitenkarte gegeben, an der hing ein geflochtenes Band ... ich trage es jeden TAg, obwohl es jetzt nichts besonderes ist, aber es gefällt mir einfach : )

    Es braucht also nicht viel ... und so sollte es sein ... und eben ein friedliches Beisammensein am Heiligen Abend ... eben wie im Bilderbuch : ) DAs ist mir am Wichtigsten ... jetzt mit 33 ... als Kind und Jugendlicher natürlich Geschenke und Geld ... wobei ich eine Zeit lang alleine in die Mette gegangen bin : D Ich weiß nicht mehr warum ... meine Eltern sind ja nun gar keine Kirchengeher ...

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  3. Wie recht du hast! Für mich als Verfechterin des Selbermachens war es immer wichtig, das Kind nicht in eine Richtung zu "manipulieren" durch Spielzeug. Anstattdessen so viel Phantasie wie möglich zu erlauben. Bücher, Stoffreste, Basteleien, Spielen mit und in der Natur. Die Kleinen sind so kreativ und brauchen was das Spielen betrifft, eigentlich keine Vorgaben finde ich! Und das ganze Theater fängt ja bereits in der Babyzeit an.So viel wie möglich an Animation...obwohl die Minis ja meist überfordet sind damit.

    Liebe Grüsse,
    Tina

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  4. meine liebe, du sagst es! und wenn ich die bilder von moritz so sehe, erinnert es mich arg an c. in dem alter, er war auch sooo gerne am boden und hat seine autos bespielt ;) ...ich werde morgen in RUHE und mit viel liebe was zusammenpacken ... nur kleinigkeiten allerdings und NIX selbstgekochtes oder gebackenes von mir, dazu fehlt mir leider das talent, hehe...liebe grüße an euch und danke für die worte und bilder! sylvie

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  5. Wir haben als Familie (plus meine Herkunftsfamilie incl. Tanten und Onkel) vor 2 Jahren einen Cut gemacht.
    Wir schenken uns Zeit.
    Statt Geschenke (selbstgemacht oder "geklickt") verbringen wir ganz bewusst ein langes und weit im Voraus geplantes (damit auch jeder teilnehmen kann) Wochenende miteinander. Freitag bis Sonntag.
    Egal woher man kommt.
    Eine Pension wird komplett gemietet und die Flüge früh gebucht.
    Es hält sich in Grenzen und bringt uns allen so viel mehr als ein Buch, eine CD, ein Glas Quittengelee.

    Von den Kindern ist das sehr bewusst wahrgenommen worden und sie wünschen sich ein (einziges) Herzenswunsch-Geschenk.

    Nicht mehr.

    Wir trennen uns gerade auch massiv von Kisten und Kartons voller "toter Spielzeuge".
    Spenden es, versteigern es, verschenken es.

    Wenn ich nur ein kleines Licht bin im großen Konsumrausch, das anders ist, dann leuchte ich gern ganz klein.
    Aber eben standhaft. ;)

    Ihr macht das toll und die neue Bleibe sieht super aus!!!

    LG, Sandra

    (die im nächsten Klimt-Jahr UNBEDINGT nach Wien muss!!)

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  6. Hallo,
    bei uns ist es ähnlich! Nur, dass es statt Autos Puppen sind, für die dann lieber zu klein gewordene (Baby-)Klamotten zweckentfremdet werden, statt die sauteuren Puppenkleider anzuziehen. Das ganze andere Zeug wird auch weniger gern genommen, als echte Teller usw.
    Daher gibts hier zu Weihnachten ganz wenig Spielzeug... die Omas und Opas waren entsetzt, zumal es schwer ist, Alternativen zu finden. Es gibt ein paar Gutscheine, (Zoo, Museum, Tag komplett nach Kinds wünschen usw.) viele sagen, das machen wir sowieso. Ja, wir auch oft - aber auch das ist Luxus... einen teurern Zirkusbesuch muss ex auch nicht einfach so geben (wobei ich da echt über meinen Schatten springen muss wegen der Raubtiere...).

    Ein paar "richtige" Geschenke gibts natürlich doch. Gewünschtes mit Glitzer usw., ehrlich gesagt nicht unbedingt pädagogisch wertvoll...

    Diese Massen, diese Geschenkeflut, ich möchte sie nicht mehr.

    Grüße
    Michaela

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  7. nur kurz weil so müde: ich denke ganz genauso. und wir haben nun endlich das schenken unter erwachsenen außer selbstgemachtem abgeschafft und verschenken an die eltern zeit. das kind bekommt hoffentlich nicht viel schrott....und ich sortiere gretas sachen ständig aus und tue das weg was ihr nicht am herzen liegt. mit meinen sachen mach ich das genauso. grüße!!!

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  8. Ich verstehe total was du meinst… und ich bin heilfroh, dass ich wenigstens einen Teil der Familie darauf eichen konnte nur eine Kleinigkeit wie ein Buch oder eine CD zu schenken. Das Prinzip »Gebraucht ist genauso toll« werden sie vermutlich nie verstehen. Und leicht hysterisch muss ich lachen, wenn jemand ins Kinderzimmer (wir haben eines für beide Kinder) kommt und meint »Ihr habt aber viel Spielzeug…« (bedeutungsvoller Blick inklusive) und ich dann antworte »Ja, aber was glaubst du, was wir davon gekauft haben? Vielleicht sechs Teile und die Bücher«. Der Rest entsprich dem verwandtschaftlichem Wahnsinn. Mal ehrlich, was vermittelt man denn damit einem Kind und was passiert wenn die Kinder auf eigenen Beinen stehen? Wenn dann nicht mehr alles einfach angeflogen kommt, sondern hart erarbeitet werden müssen. Meine Söhne sind schon immer traurig, dass sie nicht wie die anderen ständig Lego Ninjago (stell dir mein Würgegeräusch vor) bekommen… Verzicht ist etwas schwieriges, aber befreiendes. Ich finde darüber kann man auch schon mit 5jährigen sprechen. Doch.

    *hachz*
    Ich freu mich immer hier zu lesen. Wir sind da längst nicht so straight wie ihr, aber trotzdem tut es der Seele gut und ist ein Stück Inspiration. :)

    Liebe Grüße!

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