Vorige Woche traf ich mich zum ersten Mal seit Mauzies Geburt mit einer Freundin abends auf DEM Sommerhotspot Wiens- dem MQ (ihr erinnert euch vielleicht)
Schon auf dem Hinweg, und das sind gerade mal 10 Minuten mit der U-Bahn von uns weg, bekam ich klaustrophobische Anfälle in einer total überfüllten, stickigen U-Bahn. Es roch nach einer Mischung aus Schweiß und schwülstigem Parfüm (ich selbst trage seit Mauzies Geburt kein Parfüm mehr nur noch Körperöle von W., daher reagiere ich darauf vielleicht auch empfindlicher).
Auf der einen Seite genieße ich es mal in Ruhe die Menschen so zu beobachten ... dazu komme ich mit dem Buben an meiner Seite ja kaum, denn auch der ist kein Stadtkind nicht.
Der tapselt zigzag, folgt den Bodenlinien in der U-Bahnstation ohne seiner hektischen Umwelt auch nur einen Funken Beachtung zu schenken ... verwöhnt, ich weiß ; D
Seit Mauzies Geburt meiden wir die Innenstadt, die Hotspots und die Stoßzeiten und nach fast 4 Jahren habe ich schon vergessen wie das war, früher, als es für mich nichts schöneres gab, als mich ins Getümmel zu werfen.
So fällt mir auch die Challenge von Dotty Angel nicht schwer ... denn mit dem Einkaufen geht es mir nun auch schon seit ein paar Jahren so. Die großen Einkaustempel der Mode von der Stange sind mir einfach zu voll. Wenn ich zig Kleidungsstücke auf einem total überfülltem Kleiderständer sehe bzw. das einzelne Stück eben NICHT sehe ... da geht bei mir garnichts mehr ... noch schlimmer wird es für mich dann, wenn ich doch all meinen Mut zusammen genommen habe und den Versuch wage einen Kleiderbügel mit gewünschtem Kleidungsstück daran heraus zu fädeln. Wenn man Pech hat, scheitert man ganz, denn die Kleiderhaken habe sich an diesen Aufhängeschleifen schon so miteinander verhakt, dass es einem Geduldspiel gleichen würde, sie wieder zu entwirren. "LEBENSZIEIT" schießt es mir dann immer durch den Kopf "... das kostet mich alles Lebenszeit!"
Hat man etwas Glück, hängen beim Herausziehen nur 3 Weitere Kleiderbügel mit heruntergerutschten Teilen daran. Beäugt man dann das auserwählte Teil genauer, also auch das Etikette, lese ich immer öfter Baumwollmischung, Modal ect .... so, was ist nun Modal? Synthetisch oder natürlich? Verkäuferin gesucht und gefragt ... keine Ahnun. Abteilungsleiterin, die gerade in der Nähe stand ... keine Ahnung ... ok.
Und was ist das Neues mit Organic-Cotton-Mix? Entweder Organic oder nicht?!
Beim Versuch das Teil wieder zurück zu hängen bin ich dann endgültig gescheitert und habe das Geschäft fluchtartig verlassen.
Ihr seht also, meine Challenge fällt mir nicht schwer und ich muss zugeben, dass es natürlich schon einige Patzer gab. Einen neuen Bikini (vor einem alten graußts mich einfach) und ein paar Shirts vom H&M beim Vorbeigehen und die Suche nach Hosen steht mir noch bevor. Aber das wars.
Warum ich davon erzähle?
Ich war gestern auf Wiens größter Einkaufstrasse. Der Mariahilferstrasse. Früher mein bevorzugtes Jagdrevier, wie überhaupt der 7.Bezirk(ähnlich dem Prenzlberg).
Was hätte ich nicht alles dafür gegeben, da wohnen zu können. Mitten unter Gleichgesinnten, denn der 7.- Bezirk ist GRÜN .
Jetzt bin ich froh, dass wir nie die Möglichkeit hatten, denn obwohl der Bezirk grün ist, sind es die Wohnflächen nicht. Es gibt kaum Parks oder gar ein Wäldchen.
Und die Mariahilferstrasse selbst ist immer ein einziges Gewurle. Menschen, Menschen, Menschen .... ein gigantischer Catwalk auf den viele Menschen flanieren um sehen und gesehen zu werden.
... in den Seitengassen sind jedoch viele kleine Läden versteckt. Jungdesigner, alternative Spielzeugläden und das beste Honiggeschäft überhaupt.
Hier lässt auch der Trubel auf den Straßen nach und in den Läden ist es fast leer.
In Ruhe habe ich Mautzies Geburtstagsgeschenke ausgesucht (alles Dinge, die man leider nicht gebraucht bekommt), nichts davon ist Made in China ect., alles Handgemacht in Deutschland und Österreich. Die Betreuung und Beratung ist fast schon familiär und alles läuft sehr entspannt ab. Bald wird sehr persönlich geplaudert und man verabredet sich sogar zum Cafe, weil man sich gerne über Erziehungstile und Schulthemen austauschen würde.
Es gibt ein Stamperl Honigschnaps in dem einen Laden, so nebenbei beim Plaudern und ein Sackerl (Tüte) mit kleinen Überraschungen fürs Mauzie, denn hier erinnert man sich noch nach einem halben Jahr an ihn, ohne, dass er dabei ist ... es wird einem in allen Läden die Türen aufgehalten und sowieso und überhaupt.
Vielleicht kommt dieser Interessenwandel mit dem Alter oder auch mit Kind , denn schnell lernt man seine spärliche "Freizeit" zu genießen und zwar in Ruhe und wenn Shoppen, dann bitteschön so ; D
Überfüllte Läden mit Überangebot und lauter Musik haben da einfach keinen Platz mehr.
Und trotzdem ist die Stadt und ihr Angebot unverzichtbar für uns.
Bei Schlechtwetter zum Beispiel. Da wird das Angebot Vormittags kaum genutzt außer von uns und das ist gut so ...
Das MINI (schon oft berichtet).
Kostenloser Indoor- Spielplatz im Technischen Museum (Jahreskarte vorausgesetzt), wo versucht wird auch schon den Kleinsten Physikalische Phänomene spielerisch näher zu bringen ...
... der Bernulli Effekt ...
Hier können die Kinder Bauarbeiter sein und ein Hausbauen, mit dem Kran arbeiten ...
... oder in der Werkstatt ...
... zum Spielen findet sich bald wer ...
... aber auch das TM selbst bietet schon viel Interessantes für Kinder ab 3 Jahren ...
Installationen, die selbst mich in Erstaunen versetzen ...
... Knöpfe drücken und schauen was passiert ...
... und kleine Mutproben ...
Der Zoo und sein neues Südamerika Haus ...
.... erstmals das Wüstenhaus (nicht sehr zu empfehlen, außer man ist Besitzer der NÖ-Card!) ...
... und das Palmenhaus ....
Klassiker, auch schon für Babys, das Haus des Meeres ...
Vormittags, in den Ferien, wie ausgestorben ...
... und war das genug Stadt für uns, dann geht es in den Wald, 5 Gehminuten von uns entfernt ...
... Naturschauspiele an jeder Ecke, wenn man nur genau hin sieht ...
... glücklicher Mops ...
... glückliche Kind ...
... glückliche Mama, die erkennt, das man das Leben am Land, bis zu einem bestimmten Grad, auch in der Stadt haben kann ; D
Wir leben in unserer Parallelwelt und picken uns einfach die Rosinen heraus, die Wien so zu bieten hat ...
Und ihr seht, uns hat das schlechte Wetter die letzten Wochen nichts anhaben können ; D