Moritz ißt seit Mai im Kindergarten.
Auf eigenem Wunsch. Ich habe euch davon erzählt.
Er will länger bei seinen Freunden bleiben.
Ich deute das als ein gutes Zeichen. Er fühlt sich wohl.
Obwohl mir der Gedanke des Fremdessens noch immer ein wenig im Magen liegt.
Hier gab es seit bestimmt 10 Jahren kein Fertigessen mehr.
Ebensowenig wie eine Mikrowelle.
Das kam nicht von heute auf morgen.
Es war ein langer Prozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist.
Den Stein ins Rollen brachte eine Antibiotikum Therapie nach der es mir so richtig schlecht ging und mir die klassische Schulmedizin nicht helfen konnte. Es war, als wäre meine Energiezufuhr unterbrochen. Alles war anstrengend, alles mühsam, diese ewige Müdigkeit ... "Befindlichkeitsstörung" nennt das die Schulmedizin, nachdem, alle Befunde negativ waren ...
Erste Kontakte zu TCM und bewusstere Ernährung folgten ...
Und unser Selbsterntefeld.
Dann kam Moritz ...
Heute ist es für uns das Selbstverständlichste auf der Welt, selbst zu kochen und zwar frisch und mit guten, frischen Zutaten ...
Ich wage sogar zu behaupten, dass unsere Geschmacksnerven wieder so sensibel geworden sind, dass Fertiggerichte (diese Kartoffeltaschen etwa) viel zu intensiv und dadurch eben gar nicht mehr gut schmecken (früher habe ich sie geliebt!)
Herr B. ist das beste Beispiel.
Der Arme absolviert gerade einen 6 Wöchigen Kurs beim Bundesheer und wird nun Mittags von der Heeres Kantine versorgt ... auf die Auswirkungen möchte ich nun nicht näher eingehen ; )
Moritz schmeckt das Essen im Kindergarten.
Es dürfte sich auch verbessert haben.
Anscheinend gab es noch mehr unzufriedene Betroffene und die Küche hat nun endlich darauf reagiert.
Denn zum Glück ist unser KG in der doch privilegierten Lage eine eigene Küche zu haben, was ja mit ein Grund war, warum wir uns für diesen entschieden haben. Die meisten werden durch eine zentrale Großküche versorgt. Das Essen wird ausgeliefert und in speziellen Geräten aufgewärmt bzw. fertig gegart.
Um Mauzies Ernährung dann doch noch ein wenig zu beeinflussen und auch aus eigenem Interesse (verhungern will ich ja auch nicht) koche ich jetzt einfach Abends und esse zu Mittag nur eine Kleinigkeit.
Eine ganz gute Lösung, denn so kommt auch Herr B. in den Genuss, der sonst nur unsere Reste bekam oder eben kalt.
Via Instagram kann man unser tägliches Menü mitverfolgen und da es so viel positives Feedback und auch Rezeptanfragen gab, hier "mein" Gnocchis Rezept.
Ein schnelles, denn lange in der Küche stehen mag ich auch nicht, gut essen aber schon : )
Wir haben schon oft Gnocchis probiert, weil sie einfach saugut schmecken, wenn sie frisch zubereitet sind.
Allerdings war es immer eine unglaubliche Patzerei und an dem Kartoffelteig, der ja möglichst rasch verarbeitet werden soll, haben wir uns immer die Finger verbrannt.
Daher gibt es sie eher selten ... bzw. gab.
Letzte Woche hatte ich wieder mal so richtig Lust darauf und da der Kühlschrank sonst eher mager bestückt war, mich dafür aber 5 Erdäpfel anlachten, wollte ich es wieder einmal riskieren.
Zuvor machte ich mich aber nochmal im Internet schlau und stieß auf ein Rezept von Tim Mälzer.
Da unser Fernseher nur zu DVD schauen missbraucht wird, kannte ich diesen Herren nur vom Hörensagen, war aber von seinen Tipps begeistert.
Zutaten:
Für 4-6 Personen
600 g mehlig kochende Kartoffeln
Salz
50 g Mehl
50 g Weichweizengrieß
Salz
Muskat
2 Eigelb (Kl. M)
Mehl zum Bearbeiten
Und so gehts
Erdäpfel mit Schale kochen (ca 25 Minuten) oder wie wir es machen, in den Kelomat (10 Minuten). Wir garen alles im Kelomat. Reis, Huhn, Kartoffeln, Bohnen, Hirse, Getreide ... es geht so viel schneller und ist angeblich auch gesünder.
Anschließend Erdäpfel heraus nehmen - und jetzt kommt der CLOU!!!! - auf ein Backblech in den vorgeheizten Ofen legen.
Bei 180°C auf der Mittelschiene mit Unterhitze ausdämpfen lassen !!! Genial!
Wieder raus mit ihnen, die Schale abfietzeln und 2x !!! durch die Kartoffelpresse quetschen.
Wieder eine neue Erkenntnis!
Dann das Mehl, den Grieß, das Salz und etwas Muskat dazu und gut vermischen.
Die 2 Eigelb noch rein und alles zu einem geschmeidigen Teig vermengen.
Den Teig vierteln und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu ca. 25 cm langen Würsten formen, rollen, wie auch immer ... diese dann in 1cm breite Stücke schnibbeln und mit den Zinken einer Gabel eindrücken (darauf verzichten wir manchmal ... schmecken auch ohne Rillen gut und wie gesagt, ich stehe nicht gerne in der Küche sondern esse lieber gut)
Einen großen Topf nehmen und reichlich Salzwasser zum Kochen bringen.
Die Gnocchis bei mittlerer Hitze 2-3 Minuten garen lassen. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen mit einer Schaumkelle heraus fischen und abtropfen lassen.
Und jetzt kommt das dritte AHA!!! Erlebnis, in Eiswasser abschrecken ... großartig. Dadurch kleben sie auch beim anschließenden Schwenken in der Pfanne nicht mehr so leicht fest.
Herr Mälzer, sie sind genial!!!
Das ganze dauert vielleicht 30 Minuten.
Bei uns wurden sie anschließend noch in einer Mischung aus Olivenöl und frisch geernteten Salbeiblättern geschwenkt.
Fertig!
(Quelle: Tim Mälzer, Gnocchi mit schneller Tomatensauce)
Perfekte Sommerküche und kombinierbar mit fast allem !
hey. sieht sau gut aus. ich steh ja total auf tm mälzer...kochtechnisch und optisch :-) habe seine sendung damals sehr gern gemocht und vor allem seine dokureihe "deutschland isst mit tim mälzer" ist grandios, musst du mal googlen. dort schaut er nach vielen produktionsbedingungen und forscht wie man sich gut ernähren kann und was uns die industrie so alles übles unterjubeln will...wir haben auch alle seine bücher. echte fans sozusagen :-) grüße!!!
AntwortenLöschenKochbuch? Da muss ich gleich mal googeln : DD Ich habe neben einem Gartenbuch Fimmel und einen Kinderbuchfetsich auch eine Kochbuchsammelleidenschaft : /
Löschenlg
Das macht total Lust auf nachkochen :-) Ich will auch immer total weg vom Fertigessen, und Nudeln selbstmachen, frisch geschnippeltes Gemüse statt TK-Gemüsebaukasten, aber mit 3 Kindern, davon 1 Baby, ist es total schwer, genügend Zeit fürs frischkochen zu finden :-/ muss noch ein wenig warten...
AntwortenLöschenWitzig, ich dachte immer, wenn man mehr Kinder hat fällt einem das mit dem frisch kochen leichter : D Aber Nudeln selber machen, das ist schon ein ziemlicher Aufwand für jeden Tag. Aber ab und an, als Familienaktivität einfach nur super. Klassisches TK Gemüse haben wir auch in der Truhe. Vor allem im Winter ... es hat auch viel mit Umdenken zu tun und Gewohnheit : ) Allerdings habe ich "nur" ein Kind, von daher fehlt mir hier die Erfahrung : DD
Löschenlg und viel Erfolg beim Ausprobieren!
Lecker!
AntwortenLöschenIch würde sehr gerne öfters gesund Kochen. Leider fehlt Zeit und für mich allein ist doof. Kind isst in der Kita und Männe zu anderen Tageszeiten.
Ich wünsche ein schönes Wochenende!
Annie
Das ist es eben, für mich alleine koche ich auch ungern. Früher, also vor Moritz und Herrn B. haben ich oft Freunde eingeladen und wir haben gemeinsam gekocht. War allerdings noch wärend des Studiums ... aber so. Daher finde ich es jetzt gut, dass wir abends noch gemeinsam essen können ...
Löschenlg!
ich habs probiert und es hat gaaaaaaaar nicht funktioniert. :( :( :( zu wenig gries? zu großes ei, keine ahnung, aber ich versuchs nochmal! (und kauf mir eine kartoffelquetsche...)
AntwortenLöschenNa geh ... was ist schief gelaufen? Haben sie sich aufgelöst? Ich halte mich prinzipiell nicht an Rezepte und mache die Mengenverhältnisse nach gefühl ... hängt auch viel von den Kartoffeln ab ...
LöschenMir kommt dieses Rezept jetzt mal nicht so schnell und einfach vor, auch wenn die Gnocchi sehr lecker aussehen! :)
AntwortenLöschenIch mache Gnocchi so: im Schnellkochtopf geschälte Kartoffeln garen, dann passieren, dazu Ei rühren, salzen, Mehl dazu, und dann Gnocchi formen. Diese ins kochende Wasser legen, danach einfach geschmolzene Butter darüber und Parmesankäse. Mir erscheint es eher aufwändig, die Kartoffeln auch noch im Ofen haben zu müssen - das ist ja auch wieder ein Energieaufwand, vor allem im Sommer den Ofen anzuschalten ist nicht so toll (Hitze!), auch warum sie zweimal passiert werden sollen verstehe ich nicht. Dass man hingegen auf die Art der Kartoffeln achten muss, das ist wichtig (festkochende). Ich nehme immer 1 ganzes Ei (was machst du mit dem nicht verwendeten Eiweiß?). Die Rillen, die man auf die Gnocchi macht, dienen dazu, die Butter, Käse oder Soße besser aufzunehmen.
Die Kids haben schon als Kleinkinder immer so gern beim Passieren und Formen "mitgeholfen" :)))
Wie gesagt, mir erscheint es grundsätzlich nicht als "schnelles" Rezept, da gehn irgendwelche Nudelgerichte schneller, auch von den Töpfen her, die es braucht. (Unsere Spülmaschine ist nämlich seit zwei Monaten kaputt...)
Wünsche eine schöne Woche mit viel gutem Essen!!
: DD Also wenn ich es jetzt richtig verstanden habe lasst du nur den Ofen aus, oder? Das sind 5 Minuten Mehraufwand : DD 30 minuten dauert alles in allem ungefähr, oder?
LöschenFindest du das lange?
Ofen ist deswegen, damit sie ausdamofen können, sonst werden sie oft patzig, ist mir schon oft passiert, deswegen fand ich dieses Rezept ja so toll ... und 2x passieren, da habe ich mich auch zunächst gewundert, aber es wird wirklich um einiges feiner in der Kartoffelpresse ... muss aber nicht sein.
Mit den Eiklar die übrig bleiben mache ich am nächsten Tag Kaiserschmarren oder Waffeln. Steif schlagen und unterheben ... sehr lecker ... oder Salzburegr Nockerln : )
Und bei uns artet das auch immer in ein Familienprojekt aus ... wobei Nudel machen noch besser ankommt!
Vielleicht hast du ja ein paar gute, schnelle Tipps?
Würde mich freuen!
p.s. Bezüglich spülen, zum Glück macht alles die Spülmaschine oder Herr B., der kocht nämlich nicht gerne, spült dafür umso lieber : ) Bei den Gnocchis sind es ein Tops, eine Schüssel und eine Pfanne ... findest du das viel?
lg
30 min finde ich schon eher lang, aber das ist wohl ganz individuell gefühlt. "Schnell" ist, wenn ich die Reste vom Vortag einfach nur aufwärmen kann :)) oder am Tag vorher vorbereiten und dann nur noch in den Ofen schieben müssen, z. B. bei Lasagne. Oder ganz einfache Gerichte, wo es kaum Zutaten braucht, wie Milchsuppe, wo nix gemixt oder geknetet oder kleingeschnitten werden muss (aber das ist eher ein Wintergericht).
AntwortenLöschenMit dem Aufwand beim Ofen meinte ich weniger die Zeit als den Energie-Aufwand. Ich glaube in Österreich ist es nicht so (ich weiß, dass es z. B. in Deutschland nicht so ist): wir haben oft Probleme mit Stromausfall, kaum dass man einmal ein Gerät zu viel anschaltet, denn als normaler Haushaltsanschluss hat man nur 3 KW zur Verfügung und so muss man immer genau überlegen, was man alles anschaltet. Da wird es schon mal schwierig mit Kochen ("Jungs! Schaltet die Computer und die Lampen aus! Ich mach jetzt Pizza!"). Es ist deshalb auch kaum möglich, Herdplatten und Ofen gleichzeitig zu benutzen. Allerdings lernt man so gezwungenermaßen Energie zu sparen (ich versuch's positiv zu sehen!). Jedenfalls schaue ich mir Rezepte auch immer von diesem Standpunkt aus an (Geräte, Stromverbrauch).
Nudeln: die Jungs essen am allerliebsten Spaghetti mit Ragú (bolognese), ich koche meistens viel davon und friere dann die Portionen ein, so kann ich eine Weile darauf zurückgreifen. Selber habe ich Nudeln leider noch nie gemacht, da bräuchte es die geeigneten Gerätschaften, aber die schmecken natürlich um einiges besser als die gekauften.
vielen dank! das gab es bei uns gestern abend! wirklich seeeehr lecker. und einfach und schnell. das koch ich wieder mal.
AntwortenLöschenliebe grüße
anke
Hallo,
AntwortenLöschenDu schreibst "via Instagram kann man unser tägliches Menü mitverfolgen" -
ich konnte dich aber dort nicht finden unter dem Namen "manati-mum"... oder hab ich da was falsch verstanden?
Danke, liebe Grüße,
sa.fari