Donnerstag, 23. Dezember 2010

Subway Stories

Moritz kannte die beiden schon : )

Moritz und ich fahren fast täglich mit der U-Bahn. Und es wird nie langweilig.
Moritz ist kein verschlossenes Kind. Er geht auf Menschen zu ... auf alle. Egal ob alt oder jung, gepflegt oder ungepflegt, Inländer oder Ausländer, offen oder verschlossen und mit Vorliebe auf gescheiterte Existenzen.

Alltagsg´schichten

Diesen Herbst lernten wir sogar einen ehemaligen Olympiasieger kennen. Auf dem Weg in den Zoo. Nojim Maiyegun Omo- Oloja. Ehemaliger Mittelgewicht Boxer aus Nigeria und vor vielen Jahren bei einem Kampf erblindet. Voller Stolz erzählte uns der alte Mann von seinen vielen Reisen, wilden Parties und das er in seiner Heimat ein Nationalheld ist/war, nach dem eine große Straße benannt wurde.
Es entwickelte sich ein so nettes Gespräch, dass er kurzerhand beschloss mit uns mit zu fahren : ) Moritz bekam später noch eine Autogrammkarte und ein Foto von seinen Boxhandschuhen und der Medaille.

Ich könnte von noch so vielen Alltagsgeschichten berichten. Ich sollte sie mir mal wirklich notieren. Mit Kind und Hund findet man eigentlich immer und überall sofort Anschluss : )

Was ich persönlich besonders nett finde sind die Musiker in der U-Bahn. Es sind meist Männer aus dem Osten, die ganz wunderbare Tangos oder Klezmer Musik machen. Leider bin ich mit dieser Einstellung scheinbar ziemlich allein. Meist reagieren die Menschen sehr genervt und oft werden sie sogar beleidigend.
Ich hatte schon mal eine heftige Diskussion mit einem Anzugträger der sich lauthals über diese "Zigeuner" aufregte mit ihrem "Gedudel" ... denn so "könne er nicht telefonieren" ... da frag ich euch, was ist störender. Schöne Roma und Sinti Musik oder das Handy- Gequatsche von 10 Fahrgästen.
Meine Mutter hat sogar mit erlebt, wie ein Mann die Polizei rief. Ich versteh die Menschen nicht.



Gestern, auf dem Heimweg vom Kabelwerk, wo wir uns "Weihnachten im Winterwald" angesehen haben (mein persönliches Lieblingsstück!), gab es dann ein Aha Erlebnis ... 2 Musiker spielten mit Gitarre und Zieharmonika auf und siehe da, der Großteil der Fahrgäste klatschte mit, sang mit, applaudierte und spendete bereitwillig. Und das Mauzie ... ha ... das legte eine kesse Sohle aufs U-Bahn Parkett und war nicht mehr zu halten. Das freute ihn, das freute uns, das freute die Fahrgäste und es freute die Musiker : )



p.s: Jemanden, der seine Alltagsgeschichten tatsächlich aufschreibt findet ihr hier. Übrigens einer meiner Lieblingsblogs ; )

4 Kommentare:

  1. Den Olympiasieger im Boxen den habe ich auch vor ein paar Jahren kennengelernt, er war sehr nett und hat mir auch die Geschichte erzählt, wie es damals war und dass er dann blind geworden ist. Habt ihr bemerkt, auf seiner Armbinde hat er ein Katzengesicht (oder welches Tier sonst noch einen Schnurrbart hat) aus den drei Punkten gemacht :)
    Und: mich stört es, wenn jemand in der U-Bahn telefoniert, oft zu laut, zu lang, sein Wohnzimmer quasi in die Öffentlichkeit des Waggons verlegt. Die Musik aber gefällt mir, das sind nämlich wirklich gute Musiker und die erhellen mir so wie auch jeder Straßenmusiker den Tag, sodass ich am liebsten sofort tanzen möchte, so wie dein Mauzie, aber ich trau mich nicht allein :/
    LG

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  2. das ist lustig,es sit auch einer meiner Libelingsblogs ;-)

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  3. Super tolle Sachen erlebt ihr immer und wie immer hab ihc mich sehr darüber gefreut, das du uns daran teilhaben läßt.
    Ich üwnsche euch Frohe Weihnachten....
    GLG claudia

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  4. ich kann auch nur mit dem kopf schütteln wenn sich menschen über menschen aufregen die musik oder theater auf der strasse machen. anstatt es einfach anzunehmen - klar kämpfen diese leute oft um ihre existenz und freuen sich über kleingeld aber auch genauso über ein lächeln und zuhören.

    gglg anke

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